Juden im mittelalterlichen Europa: Kontext
Im mittelalterlichen katholischen Europa waren Juden die größte nichtchristliche Gemeinschaft. Ihre Interaktionen mit Christen werden in deutschen Schulbüchern ausführlich behandelt, während Schulbücher aus anderen Ländern dies oft nicht als eigenständiges Thema behandeln. In den deutschen Schulbüchern wird erklärt, dass die Einstellung gegenüber Juden anfangs relativ tolerant war. Diese Beziehungen verschlechterten sich jedoch während der Kreuzzüge (11. bis 13. Jahrhundert) erheblich und verschlechterten sich weiter während der Pest im 14. Jahrhundert. Juden wurden beschuldigt, die Pest verbreitet, Brunnen vergiftet und christliche Kinder getötet zu haben.
In den Schulbüchern wird von den darauffolgenden Pogromen und Vertreibungen der Juden berichtet, die zu ihrer Abwanderung nach Osteuropa und in islamische Länder führten, wo ihnen mehr Toleranz entgegengebracht wurde. Es wird auch auf die Ghettoisierung der Juden in dieser Zeit eingegangen. Beispiele für Toleranz und Koexistenz im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit fehlen jedoch. Stattdessen entsteht der Eindruck, dass sich die Situation der Juden erst im Zeitalter der Aufklärung mit der zunehmenden religiösen Toleranz zu verbessern begann.
Warum werden die Beziehungen zu den Juden in deutschen Schulbüchern ausführlich diskutiert? Warum werden die feindlichen Beziehungen betont?