Die katholische Mission in der Niederländischen Republik

Am Ende des 16. Jahrhunderts wurden die Niederen Länder religiös und politisch gespalten. Diese Teilung wurde mit dem Frieden von Münster 1648 beendet. Der religiöse Bruch zwischen den beiden Teilen der Niederlande war jedoch nicht absolut. In der Niederländischen Republik war der reformierte Protestantismus das vorherrschende Bekenntnis. Aber sowohl zahlreiche Katholiken als auch Menschen anderer Glaubensrichtungen, wie z.B. Juden, lebten weiterhin in der Republik oder wanderten dorthin aus. In Amsterdam konnten Juden ihren Glauben offen ausüben, während die öffentliche Ausübung des Katholizismus in der Republik verboten war. Dennoch feierten Katholiken weiterhin die Messe in sogenannten versteckten Kirchen. Die Abbildung unten zeigt eine solche verborgene Kirche in Amsterdam, die den Namen "Unser Herr auf dem Dachboden" trägt und im 17. Jahrhundert gegründet wurde. Von außen ist sie nicht als Kirche zu erkennen. Das Innere ist das einer kleinen Kirche, mit katholischen Ornamenten. Die katholische Kirche reagierte darauf mit der Gründung der 'Niederländischen Mission'. Priester und Mitglieder katholischer Ordensgemeinschaften fungierten nun als Missionare in der niederländischen Republik, um den dort verbliebenen Katholiken privat zu dienen. In einigen Städten, wie z.B. Dordrecht, verfolgte die lokale Regierung eine strenge und repressive Haltung gegenüber Katholiken. In anderen Städten, wie z.B. Leiden, hatten die Katholiken mehr Freiheit, um weiterhin ihren Glauben zu praktizieren. Dort konnte der Priester Pouwels Claesz de Goede weiterhin in seiner klerikalen Tracht auf die Straße gehen, ohne von der lokalen Regierung belangt zu werden.