Toleranz und soziale Gerechtigkeit

Dieser Ausschnitt stammt aus einem Interview in „Project convictions and economy“ (NGO Axcent vzw).

Er spiegelt die Überzeugung wider, dass die Grundsätze der sozialen Gerechtigkeit, wie die Wahrung der Menschenwürde und die Unterstützung der Schwachen, aktiv in der Öffentlichkeit gefördert werden sollten, anstatt auf private Maßnahmen beschränkt zu bleiben.

Pastorin (Frau, Protestantismus):

„Im Zuge der Säkularisierung hatten wir lange Zeit die Illusion, dass Überzeugungen in der Privatsphäre bleiben müssen, damit wir zusammenleben können. Ich selbst habe mich geändert: Man kann seine Überzeugungen nicht an der Garderobe abgeben. Es ist die Verantwortung der Politik, dies zu berücksichtigen und den Familien mit Überzeugungen Gehör zu schenken. Wenn man aufhört, Sinnfragen zu stellen, ist das das Traurigste, was passieren kann. Wenn man sich diese Fragen aber nicht mehr stellt, hängt das mit dem übertriebenen Individualismus, dem Reichtum und dem unmittelbaren Genuss zusammen. Wir müssen uns für soziale Gerechtigkeit (mit der Sorge um den Geringsten) und Solidarität einsetzen, die der common ground aller Überzeugungen ist. Die Würde der menschlichen Person ist von größter Bedeutung. Sie hat einen Wert, der nicht gehandelt werden kann. dito die Würde der Tiere und der Schöpfung“.

Originalzitat: 

‘Avec la sécularisation on a longtemps eu l'illusion que les convictions devaient rester dans la sphère privée pour qu'on puisse vivre ensemble. Moi-même j'ai changé: on ne peut laisser ce qu'on croit au vestiaire. C'est la responsabilité de la politique de prendre cela en compte, de prêter l'oreille aux familles convictionnelles. Cesser de se poser des questions de sens, c'est la chose la plus triste qui peut arriver. Or, si on ne se pose plus ces questions, c'est lié à l'individualisme forcené, la richesse et la jouissance immédiate. Nous devons travailler à la justice sociale (avec le souci du plus petit) et la solidarité qui est le common ground de toutes les convictions. La dignité de la personne humaine est primordiale. Elle a une valeur qui ne se marchande pas. idem pour la dignité des animaux et de la création.’

Wie kann die Religionsgeschichte als ein Instrument zur Förderung von Toleranz und sozialer Gerechtigkeit im Zeitalter der sozialen Medien genutzt werden?