Jüdisches Museum Berlin: Willkommen in Jerusalem

Jerusalem ist ein Ort der Gegenwart Gottes für die drei wichtigsten Weltreligionen – Judentum, Islam und Christentum. Ihre bedeutendsten heiligen Stätten befinden sich auf demselben Hügel. Für jede von ihnen war es eine Kulisse für Ereignisse, die Gottes Schutz über sein Volk bezeugen. Für die Juden war der Felsen ein Ort des Übereinkommens zwischen Abraham und Gott und ein Ort, an dem ihr Tempel stand. Christen glauben, dass es der Ort der Kreuzigung und der Auferstehung Christi war. Für Muslime ist er der Ort der Himmelfahrt Mohammeds. Diese gemeinsame Vorstellung vom "Felsen der Erlösung" weist auf die gemeinsamen Wurzeln der drei Religionen hin.Dieses Interesse an demselben als "heilig" angesehenen Raum hat jedoch zu vielen Konflikten geführt. Im Laufe der Jahrhunderte wetteiferten verschiedene religiöse Gruppen, Völker und Länder um die Kontrolle über Jerusalem. Jerusalem ist also nicht nur eine "heilige Stadt", sondern auch ein Ort mit gegensätzlichen politischen Interessen.
Ausgrenzung und Diskriminierung: Jüdische Museen setzen sich mit Stereotypen auseinander und erklären Mechanismen der Ausgrenzung und Diskriminierung. Jüdische Museen in Europa stellen eine Perspektive auf eine Minderheit dar, die in der christlichen Gesellschaft seit Jahrhunderten als minderwertig behandelt worden ist. Obwohl die Juden oft geduldet wurden, war ihr Dasein in der Regel gefährdet. Es wurden verschiedene Stereotypen und Vorurteile verbreitet, die die Juden in einem negativen Licht erscheinen ließen. Sie waren der Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt, die manchmal zu Verfolgungen und Gewalt führten. Im 20. Jahrhundert kamen die meisten europäischen Juden im Holocaust um, eine Folge des Rassenhasses, der aus früheren Entwicklungen heraus entstand. Jüdische Museen setzen sich mit diesen antisemitischen Stereotypen und Konflikten der Vergangenheit auseinander und erklären ihre Entstehung und Mechanismen. Sie präsentieren die höchst negativen Folgen von religiöser Intoleranz, Nationalismus und Rassismus. Indem sie eine Lehre aus der Geschichte ziehen, bekämpfen sie Vorurteile, fördern Toleranz und öffnen die Menschen für kulturelle Vielfalt.