Verzicht auf protestantische Predigt in Antwerpen 1577
Der Religioensvrede (1578) war ein Arrangement, das das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten in den Niederen Ländern ermöglichen sollte. Die Niederen Länder waren eine Region, die ungefähr das heutige Belgien und die Niederlande umfasste. In den Jahren vor 1578 hatte die Regierung der Niederen Länder nur den Katholizismus zugelassen und Protestanten verfolgt. In den von Protestanten übernommenen Regionen wurden Katholiken schlecht behandelt und waren mit Gewalt konfrontiert.
Die spanische Armee unterstützte die katholische Regierung der Niederen Länder. Die Soldaten der Armee kämpften gegen die Protestanten, schikanierten aber auch viele Katholiken. Gemäßigte Katholiken und Protestanten aus den Niederlanden schlossen miteinander Frieden, indem sie sich in ihrer Opposition gegen die spanische Armee zusammenschlossen. Um diesen Frieden aufrechtzuerhalten, entwickelten sie eine Reihe von Regeln, Verpflichtungen und Verboten, um das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten zu erleichtern. Diese verschiedenen Maßnahmen wurden im Religioensvreden aufgeführt.
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Titel
Verzicht auf protestantische Predigt in Antwerpen 1577
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Der Religionsfrieden von 1578 veränderte die religiösen Beziehungen in den Niederen Ländern. Nun konnten Katholizismus und Protestantismus überall praktiziert werden. Vor dem Frieden war der Katholizismus an den meisten Orten die einzig erlaubte Religion. Der Protestantismus war dort verboten worden. An anderen Orten war der Katholizismus verboten. Noch 1577 verbot die Stadtregierung von Antwerpen die protestantische Predigt. Der Druck von Hogenberg zeigt, wie die Antwerpener Regierung diese Entscheidung traf. Hogenberg hatte reformierte Sympathien. Er stellt die Ratsmitglieder mit Hüten dar, die im Zentrum auf den Bänken sitzen. Dahinter steht eine empörte protestantische Delegation unter der Leitung des Predigers Johan Saliger.1578 wurde die evangelische Predigt wieder möglich. Wenn 100 Einwohner von Antwerpen darum baten, wurde das Predigen wieder erlaubt. In den folgenden Jahren wurde der Protestantismus in Antwerpen immer beliebter. Tatsächlich übernahmen die Protestanten langsam die Herrschaft über die Stadt. Innerhalb weniger Jahre hatte sich das religiöse Gleichgewicht in Antwerpen dramatisch verändert.
Text unter der Abbildung:
Als zu Antorff ein Erbar Rhatt / Von Brussell das vernommen hat / Wie man nitt lenger wolt leiden / Die predig, drum alln zorn zu meiden. // Haben seie als bald abgedanck / Aufm Rhathauß allen predicant / Darum Johannes Saliger / Vor allen andern kham hervor // Sagtt liebe Hern sehet vor euch / Dan ich mich deß vor Gott bezeug / Dweill ir gottes Wort verjagt / Und suchtt allein weltliche pracht / So wir fewr, schwert, krieg, ungemach / Vber euch kommen und alln schmach / Daß leiders, wie er hatt gesachtt / Ist er widerfahrn mitt aller macht. // Anno Domini M. D. LXVII. Am XII. April.
(Übersetzung
Als der Ehrenwerte Rat in Antwerpen aus Brüssel hörte, dass Brüssel die (protestantischen) Predigten nicht mehr tolerieren wollte, entließ er sofort alle Prediger im Rathaus, um Ärger zu vermeiden. Dann kam Johannes Saliger als Vertreter der Prediger und sagte: Liebe Herren, seien Sie vorsichtig, denn ich schwöre vor Gott: Wenn Sie Gottes Wort verjagen und nur auf weltlichen Glanz schauen, dann werden Feuer, Gewalt, Krieg, Schande und Unannehmlichkeiten über Sie kommen. Wie er ihnen vorausgesagt hat, geschah es ihnen mit aller Macht. 1577 am 12. April).
Text unter der Abbildung:
Als zu Antorff ein Erbar Rhatt / Von Brussell das vernommen hat / Wie man nitt lenger wolt leiden / Die predig, drum alln zorn zu meiden. // Haben seie als bald abgedanck / Aufm Rhathauß allen predicant / Darum Johannes Saliger / Vor allen andern kham hervor // Sagtt liebe Hern sehet vor euch / Dan ich mich deß vor Gott bezeug / Dweill ir gottes Wort verjagt / Und suchtt allein weltliche pracht / So wir fewr, schwert, krieg, ungemach / Vber euch kommen und alln schmach / Daß leiders, wie er hatt gesachtt / Ist er widerfahrn mitt aller macht. // Anno Domini M. D. LXVII. Am XII. April.
(Übersetzung
Als der Ehrenwerte Rat in Antwerpen aus Brüssel hörte, dass Brüssel die (protestantischen) Predigten nicht mehr tolerieren wollte, entließ er sofort alle Prediger im Rathaus, um Ärger zu vermeiden. Dann kam Johannes Saliger als Vertreter der Prediger und sagte: Liebe Herren, seien Sie vorsichtig, denn ich schwöre vor Gott: Wenn Sie Gottes Wort verjagen und nur auf weltlichen Glanz schauen, dann werden Feuer, Gewalt, Krieg, Schande und Unannehmlichkeiten über Sie kommen. Wie er ihnen vorausgesagt hat, geschah es ihnen mit aller Macht. 1577 am 12. April).
Context
Der Religioensvrede (1578) war ein Arrangement, das das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten in den Niederen Ländern ermöglichen sollte. Die Niederen Länder waren eine Region, die ungefähr das heutige Belgien und die Niederlande umfasste. In den Jahren vor 1578 hatte die Regierung der Niederen Länder nur den Katholizismus zugelassen und Protestanten verfolgt. In den von Protestanten übernommenen Regionen wurden Katholiken schlecht behandelt und waren mit Gewalt konfrontiert.
Die spanische Armee unterstützte die katholische Regierung der Niederen Länder. Die Soldaten der Armee kämpften gegen die Protestanten, schikanierten aber auch viele Katholiken. Gemäßigte Katholiken und Protestanten aus den Niederlanden schlossen miteinander Frieden, indem sie sich in ihrer Opposition gegen die spanische Armee zusammenschlossen. Um diesen Frieden aufrechtzuerhalten, entwickelten sie eine Reihe von Regeln, Verpflichtungen und Verboten, um das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten zu erleichtern. Diese verschiedenen Maßnahmen wurden im Religioensvreden aufgeführt.
Die spanische Armee unterstützte die katholische Regierung der Niederen Länder. Die Soldaten der Armee kämpften gegen die Protestanten, schikanierten aber auch viele Katholiken. Gemäßigte Katholiken und Protestanten aus den Niederlanden schlossen miteinander Frieden, indem sie sich in ihrer Opposition gegen die spanische Armee zusammenschlossen. Um diesen Frieden aufrechtzuerhalten, entwickelten sie eine Reihe von Regeln, Verpflichtungen und Verboten, um das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten zu erleichtern. Diese verschiedenen Maßnahmen wurden im Religioensvreden aufgeführt.
Questions
Wie sollten Regierungen auf neue religiöse Bewegungen reagieren?
Zeitlicher Geltungsbereich
16. Jahrhundert
Räumlicher Geltungsbereich
Europa
Niederlande
Thema
Is Referenced By
Urheber
Christophe Schellekens