Die Pariser Friedensverträge: das Komitee der jüdischen Delegationen

Am 10. Mai 1919 legte das Komitee der jüdischen Delegationen (Comité des Délégations Juives) der Pariser Friedenskonferenz seine erste Erklärung vor. Das Komitee wurde im Gefolge des Ersten Weltkriegs auf Initiative der zionistischen Organisation gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es in allen neu gegründeten Nationalstaaten Mittel- und Osteuropas eine bedeutende jüdische Minderheit. Das Komitee forderte eine besondere Gewährung ihrer nationalen, religiösen, ethnischen und sprachlichen Rechte. Genauer gesagt, forderte der Ausschuss (1) bürgerliche, religiöse und politische Freiheiten, (2) Vereinigungsfreiheit und (3) eine Gleichbehandlung der Rechte der nationalen Minderheiten in den verschiedenen nationalen Kontexten. Diese Forderungen wurden von den Gremien des Völkerbundes behandelt und weiterbearbeitet.Quelle: Zara Steiner, "The Treaty of Versailles Revisited", in Michael Dockrill und John Fisher (Hrsg.), The Paris Peace Conference, 1919: Frieden ohne Sieg? (Basingstoke: Palgrave, 2001), S.32.
Die Pariser Friedenskonferenz fand 1919 in Versailles statt. Ziel der Konferenz war es, Friedensbedingungen zwischen den beiden kriegführenden Seiten des Ersten Weltkriegs - den siegreichen Alliierten und den besiegten Mittelmächten - festzulegen. Die Konferenz begann am 18. Januar 1919 und wurde weitgehend als ein Präzedenzfall für die Schaffung der neuen Nachkriegsordnung angesehen.