Westfälischer Friede - Bild "Die Vereidigung des Eides der Ratifizierung des Vertrags von Münster 1648", Gerard ter Borch, 1617–1681

Dieses Gemälde ist die berühmteste Darstellung eines Friedensabkommens in der europäischen Geschichte der frühen Neuzeit. Es zeigt die Beeidigung des Vertrages von Münster am 15. Mai 1648. Der Vertrag gewährte der niederländischen Nation formell die Unabhängigkeit von der spanischen Kontrolle. Schlüsselfiguren sind die sechs niederländischen und zwei spanischen Delegierten, die in der Mitte gezeigt werden. Sie schwören den Konfirmationseid: Während die katholischen Spanier ihre Hände auf die Bibel und das Kreuz legen, heben die reformierten Niederländer in weniger aufwendiger Kleidung einfach die Hand. In Wirklichkeit waren die Spanier die ersten, die schworen, gefolgt von den Holländern, aber Gerard ter Borch hat die Handlung für eine größere Dramatik auf den gleichen Moment verdichtet. Ter Borchs relativ kleines Bild (45 x 58 cm) ist das erste bekannte Ölgemälde, das ein solches politisches Ereignis auf "sachliche" Weise darstellt. Dabei hat er die Figuren künstlich so arrangiert, dass die wichtigsten deutlich sichtbar sind, und lebensechte Porträts von ihnen erstellt. Aus schriftlichen Berichten von Augenzeugen wissen wir, dass viele Details des Saals und seiner Einrichtung genau dargestellt sind. Ter Borch, der sich zu dieser Zeit in Münster aufhielt und vermutlich ein Augenzeuge war, hat auch sein eigenes Selbstporträt hinzugefügt. Er steht ganz links in der ersten Reihe: derjenige, der uns mit einem rötlichen Schnurrbart und langen, hellen Haaren anschaut. Das Gemälde wurde durch einen von ter Borch selbst angefertigten Stich, der gedruckt und in ganz Europa verbreitet wurde, immens populär. (Dies ist die Übersetzung eines Textes von der National Gallery, gekürzt und bearbeitet.)
Kontext: Nach vierjährigen Verhandlungen wurden im Oktober 1648 die Verträge von Münster und Osnabrück unterzeichnet und proklamiert. Nach 30 Jahren Krieg enthielten die Verträge politische Regelungen für das Zusammenleben der verschiedenen christlichen Konfessionen in Deutschland. Sie schufen ein neues System des politischen Gleichgewichts zwischen den europäischen Mächten.

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